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„Postkoloniales Erbe der Stadt Köln und in (Neu)Ehrenfeld“
Referent: Dr. Fabian Stangier
Mittwoch | 1. März 2023 | 19:00 Uhr, Bürgerzentrum Ehrenfeld, Venloer Straße 429 50825 Köln
Straßennamen und Denkmäler dienen der Orientierung, nicht nur in der Stadt, sondern auch in der Geschichte: Historisch bedeutsame Ereignisse, Orte und besonders Personen werden mit Straßennamen oder Denkmälern in der kollektiven Erinnerung verewigt und gewürdigt. Im Kölner Stadtbild finden sich immer noch positive Bezugnahmen auf den deutschen Kolonialismus in Form von Straßennamen, die koloniale Täter ehren.
Unter Anderem erinnern das Ensemble rund um den Takuplatz in Neuehrenfeld sowie die Wißmann- und Gravenreuthstraße in Ehrenfeld an die koloniale Vergangenheit Deutschlands. Wahrgenommen werden die Würdigungen der Kolonialzeit sehr unterschiedlich. Teilweise sind die Namen unbekannt, teilweise werden sie als Teil der Stadtgeschichte gesehen und dem historischen Kontext zugeordnet, teilweise sind sie immerwährende Erinnerung an Ausgrenzung, Gewalt und Diskriminierung.
Kritische Reflexion statt Würdigung – was heißt das konkret für Ehrenfeld und Neuehrenfeld?
Gemeinsam mit Dr. Fabian Stangier, Leiter der Abteilung Vielfalt der Stadt Köln, wollen wir in unserer öffentlichen Mitgliederversammlung unseren bisherigen Austausch zum Thema aufgreifen und besprechen, wie wir in Neuehrenfeld und Ehrenfeld das postkoloniale Erbe kritisch prägen.
Dr. Stangier koordiniert das Projekt „Postkoloniales Erbe in der Stadt Köln“. Seit 2021 unterstützt er so den zivilgesellschaftlichen Dialog zur Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes. Im Fokus steht die Bedeutung der Kolonialgeschichte als Keimzelle einer Ideologie der Ungleichwertigkeit, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, von Rassismus und Diskriminierung.
Ebenso betrachtet wird der Einfluss und die Auswirkungen des Kolonialismus auf das gesellschaftliche Zusammenleben heute, auf Stereotype und Einstellungen gegenüber Menschen, Regionen, Kulturen, Religionen sowie Lebens- und Geschlechtsmodellen.